Reizüberflutung bei Kindern – Hochsensibilität als Verstärker

Reizüberflutung bei Kindern – Hochsensibilität als Verstärker

Die Welt ist ein bunter, lauter und oft überwältigender Ort – besonders für Kinder. Während alle Kinder Reize verarbeiten müssen, erleben hochsensible Kinder diese Intensität oft verstärkt. Ihre feinen Antennen nehmen mehr Details wahr, verarbeiten diese tiefer und reagieren empfindlicher auf äußere Einflüsse. Dies kann zu einer schnellen Reizüberflutung führen, die sich in unterschiedlichen Symptomen äußert und sowohl das Kind als auch seine Umgebung vor Herausforderungen stellt.

 

Reizüberflutung bei Kindern in Koblenz

 

Was bedeutet Hochsensibilität bei Kindern?

Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal, das etwa 15 bis 20 Prozent der Menschen betrifft. Hochsensible Kinder zeichnen sich durch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber sensorischen Reizen, tiefe emotionale Reaktionen und ein ausgeprägtes Bewusstsein für subtile Details aus. Sie nehmen mehr wahr als andere Kinder und verarbeiten diese Informationen intensiver.

Wie äußert sich Reizüberflutung bei hochsensiblen Kindern?

Eine Reizüberflutung kann sich bei hochsensiblen Kindern auf vielfältige Weise zeigen. Häufige Symptome sind:

  • Emotionale Ausbrüche: Überforderung kann zu Wutausbrüchen, Weinen oder Rückzug führen.
  • Körperliche Beschwerden: Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Schlafstörungen können auftreten.
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Das Kind kann sich nicht mehr auf Aufgaben konzentrieren und wirkt unruhig.
  • Vermeidungsverhalten: Das Kind zieht sich zurück, meidet soziale Kontakte oder bestimmte Orte.
  • Erschöpfung: Nach einem reizintensiven Tag sind hochsensible Kinder oft erschöpft und benötigen Ruhe.

Ursachen für Reizüberflutung
Reizüberflutung kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

  • Laute Umgebungen: Lärm in der Schule, im Kindergarten oder auf dem Spielplatz kann überwältigend sein.
  • Viele Menschen: Große Menschenmengen, wie auf Festen oder in Einkaufszentren, können Stress verursachen.
  • Visuelle Reize: Helle Lichter, blinkende Bildschirme oder unübersichtliche Räume können überfordern.
  • Emotionale Anspannung: Streitigkeiten, Leistungsdruck oder familiäre Probleme können die Reizverarbeitung beeinträchtigen.
  • Mangel an Rückzugsmöglichkeiten: Hochsensible Kinder benötigen regelmäßige Ruhephasen, um sich zu erholen.

Wie können Eltern helfen?

Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung hochsensibler Kinder. Hier sind einige Tipps:

  • Ruheoasen schaffen: Ein ruhiger Rückzugsort im Kinderzimmer oder im Haus kann helfen, Reize zu reduzieren.
  • Reizreduktion im Alltag: Lärm reduzieren, sanfte Beleuchtung verwenden, auf klare Strukturen achten.
  • Achtsamkeit üben: Gemeinsame Entspannungsübungen, wie Atemübungen oder Meditation, können helfen.
  • Emotionale Unterstützung: Das Kind ermutigen, über seine Gefühle zu sprechen und diese ernst nehmen.
  • Strukturen und Rituale: Regelmäßige Abläufe im Alltag geben Halt und Sicherheit.
  • Frühzeitiges Erkennen von Überlastung: Auf Anzeichen achten und rechtzeitig gegensteuern.
  • Die Stärken fördern: Hochsensible Kinder haben oft besondere Talente und Fähigkeiten, die gefördert werden sollten.

Wichtig:

Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Kind individuell ist. Was dem einen Kind hilft, muss nicht zwangsläufig für das andere gelten. Eltern sollten ihr Kind genau beobachten, seine Bedürfnisse erkennen und gemeinsam mit ihm Strategien entwickeln, um mit Reizüberflutung umzugehen. Bei Unsicherheiten oder starken Beeinträchtigungen ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Reizüberflutung: Yannis ist hochbegabt und autistisch I 37 Grad

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