Coaching und Beratung informiert: Wie Schmerz ins Gehirn gelangt

Wie Schmerz ins Gehirn gelangt!
Spezialisierte Rezeptoren erkennen schmerzhafte Reize und leiten die Information weiter zum Rückenmark, wo sie verarbeitet und ins Gehirn gesendet werden. Erst dort wird aus dem Reiz ein bewusst wahrgenommener Schmerz.

Autsch! Die Herdplatte war heiß! Blitzschnell weicht die Hand zurück – noch bevor das Signal “Finger verbrannt” im Gehirn ankommt. Denn die Informationen “heiß” und “Schmerz” zweigen, kaum im Rückenmark angekommen, über einen so genannten  Reflexbogen in die Muskulatur der beteiligten Gliedmaßen ab. Daher zuckt die verbrannte Hand unwillkürlich zurück – bereits Sekundenbruchteile bevor der Schmerz bewusst wahrgenommen wird.

Dieser Schutzreflex zeigt: Schmerz ist eine lebenswichtige Empfindung. Er schützt den Körper vor schädlichen Einflüssen, seien es Schläge, Stöße und Schnitte, Hitze oder extreme Kälte oder auch chemische Reize. Und er hilft, die Information “gefährlich” im Gehirn zu verankern, um etwa in Zukunft nicht mehr auf die heiße Herdplatte zu greifen. Wie überlebenswichtig dieses körpereigene Warnsystem ist, zeigen Menschen, die aufgrund eines Gendefekts keinen Schmerz fühlen  Schmerzlich, aber unabdingbar. Sie erleiden oft schwere Verletzungen und haben eine verkürzte Lebenserwartung.

 

Coaching Koblenz - Wie Schmerz ins Gehirn gelangt

Rezeptoren für Gefahr

Dafür, dass der Körper schnell differenziert, ob es sich um einen schmerzhaften oder einen ungefährlichen sensomotorischen Reiz handelt, sind spezielle Rezeptoren verantwortlich. Sie werden Schmerzrezeptoren oder Nozizeptoren genannt. Dabei handelt es sich um Neuronen mit Ausläufern, freien Nervenendigungen, die sie in das jeweilige Gewebe, etwa die Haut, ausstrecken. Dort nehmen sie mechanische, thermische oder chemische Signale aus der Umgebung, einem so genannten rezeptiven Feld auf – vorausgesetzt, diese überschreiten einen gewissen Schwellenwert. Denn während gewöhnliche, nichtnozizeptive Thermorezeptoren der Haut bereits bei Temperaturen zwischen 37°C und 43°C reagieren, etwa wenn die Herdplatte sich langsam erwärmt, aber noch nicht heiß ist, springen temperatursensitive Nozizeptoren erst bei Temperaturen ab 43°C, manche sogar erst ab 52°C an.

Grundsätzlich sind fast alle Körpergewebe mit Schmerzrezeptoren ausgestattet. Ausnahmen bilden lediglich das Hirngewebe sowie das Leberparenchym. Besonders dicht ist die Haut mit Nozizeptoren bestückt. Mit bis zu 200 Schmerzpunkten pro Quadratzentimeter treten sie hier weit häufiger auf als rein sensitive Druck- oder Wärmepunkte. In der Wand von Hohlorganen reagiert eine große Anzahl von mechanischen Nozizeptoren auf Dehnungsschmerz der glatten Muskulatur, so etwa bei einer Gallenkolik. Schmerzrezeptoren in Muskeln, Sehnen oder Gelenken sind sensibel für Zerren, Verdrehen und Schläge.

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