Mein Kind wird oft wütend, was kann ich tun? Entwicklung von Emotionsregulation bei Wut und Aggression – Kinder und Jugendliche in Koblenz

Wut bei Kindern und Jugendlichen – Emotionsregulation in Koblenz

Entwicklung von Emotionsregulation  – Wut ist eine sehr heftige Emotion und häufig eine impulsive und aggressive Reaktion, die durch eine als unangenehm empfundene Situation oder Bemerkung, zum Beispiel eine Kränkung, ausgelöst worden ist. Wut ist heftiger als der Ärger und schwerer zu beherrschen als der Zorn. Von Zorn spricht man dann, wenn die Angelegenheit, die uns ärgert, nicht primär auf unser Ich bezogen ist, sondern auf etwas Übergreifendes. Der Zorn ist etwas distanzierter als die Wut. So wie jeder Mensch fähig ist, Freude oder Angst zu spüren, kann er auch wütend werden – und das von Kindesbeinen an. Doch die Wut hat auch einen Zweck. Ihre aggressive Energie bewirkt, dass wir uns abgrenzen, uns durchsetzen, uns weiterentwickeln.
Wer kennt diese Situation nicht: Der Supermarkt ist überfüllt, die Schlange an der Kasse wird länger und länger und es kommt, wie es kommen muss – ausgerechnet jetzt entdeckt Ihr Kind irgendeine Süßigkeit oder ein Spielzeug kurz vor der Kasse und will es haben, Sie sagen aber nein und schon geht es los. Ihr Kind wird laut, schreit und wirft sich auf den Boden und alle anderen Supermarktbesucher schauen sie an und schütteln den Kopf. Manche äußeren auch noch „Tipps“ wie sie in der Situation damit umgehen würden, was absolut nicht hilfreich ist.

 

Wut und aggressions training bei Kindern - Kinder Coach -Koblenz
Entwicklung von Emotionsregulation  – Der Umgang mit Wut und Wutausbrüchen

Wut ist ein Gefühl. Und jeder Mensch kennt dieses Gefühl. Wir Erwachsenen haben im Laufe der Zeit gelernt (sollten gelernt haben), unsere Gefühle zu unterdrücken oder wir haben einen eigenen Umgang damit gefunden (Regulation oder die bewertungsfreie Wahrnehmung)
Wut gehört zu unserer emotionalen Grundausstattung, kann aber auch ein Alarmzeichen sein. Sie macht uns darauf aufmerksam, dass da etwas nicht stimmt, sich jemand nicht richtig verhält, ein Mitmensch unehrlich ist, andere ausnutzt, zu hohe, ungerechtfertigte Anforderungen stellt oder dort sanktioniert, wo Sanktion nicht angebracht ist.
Aus Kindern brechen die Gefühle oft ungefiltert heraus. Sie haben dadurch einen direkten Zugang zu ihren Gefühlen, worin sie vielen Erwachsenen voraus sind. Wut ist ein Signal unseres Körpers, das uns auf Ungerechtigkeit hinweist. Somit ist Wut nichts Schlechtes, sondern kann im Gegenteil sehr nützlich sein, sie zu spüren ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung.

Oft wird die Wut von Kindern als Mittel eingesetzt, gegen den Willen der Eltern ein bestimmtes Ziel zu erreichen umso den eigenen Willen durchzusetzen. Für die Eltern bedeutet das jetzt, konsequent zu bleiben. Wenn die Eltern in dieser Situation der Wut ihres Kindes nachgeben, lernt es daraus, dass es Erfolg haben wird, wenn es nur wütend genug ist – und damit ist der nächste Wutanfall bereits absehbar.

Oft steckt hinter den Wutanfällen mehr als nur eine reine entwicklungsbedingte Reaktion. So können beispielsweise Ängste zu aggressivem Verhalten führen. Etwa die Angst, verspottet zu werden, Verlustängste oder die kindliche Angst zu versagen und damit die nicht selten hoch gesteckten Erwartungen der Eltern zu enttäuschen.
„Wenn man dann als Eltern hingeht und die Kinder wegschickt, um die Kontrolle über ihre Wut und ihren Zorn zu erlangen, bleibt das Gefühl der „Bösartigkeit „in ihnen bestehen … Wahrscheinlich fühlte sie Ihr Kind vor dem Ausbruch bereits nicht gut, und die Isolation dient nur dazu, dass sich Ihr Kind in seinen eigenen Gedanken bestätigt fühlt, dass vor dem Ausbrauch schon hatte.

Viele Eltern sind versucht, ein wütendes Kind in sein Zimmer zu schicken, damit es sich beruhigt. Wenn wir sie in ihr Zimmer schicken, wird sie sich tatsächlich irgendwann beruhigen. Leider hat sie auch eine klare Botschaft erhalten, dass ihre Wut inakzeptabel ist und dass sie selbstständig ist, wenn es darum geht, mit ihren großen, beängstigenden Gefühlen umzugehen.  Kein Wunder, dass so viele von uns als Erwachsene Probleme mit dem Wutmanagement haben. Das bedeutet, dass wir unsere Kinder anschreien, mit unserem Ehepartner in Streit geraten, um nicht zuzugeben, dass sie selbst wütend sind und keine Möglichkeit der Regulation kennen.

Entwicklung von Emotionsregulation – Was können wir also tun, wenn unsere Kinder wütend sind?

Wir können unseren Kindern helfen, verantwortungsbewusst mit Ihrer Wut umzugehen. Und das beginnt damit, die Wut und den Ärger unserer Kinder zu akzeptieren – ohne darauf zu reagieren.
Eine der wichtigsten Aufgaben der Kindheit ist es, zu lernen, die „Wunden des Alltags“ zu ertragen, ohne in reaktiven Zorn zu geraten. Dies gibt uns die Möglichkeit, diese Herausforderungen anzugehen und sie konstruktiver zu lösen. Kinder lernen dies nicht durch Verbannung oder Liebesentzug, sondern indem wir ihnen beibringen, alle ihre Gefühle zu ehren und gleichzeitig für ihre Handlungen verantwortlich zu sein.
Wut und psychische Gesundheitsprobleme

Psychische Gesundheitsprobleme können auch mit wütenden Ausbrüchen verbunden sein. Kinder mit Depressionen, Angstzuständen, Trotzstörungen, ADS oder ADHS haben oft Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu regulieren. Hinter dem Verhalten eines wütenden Kindes steckt nicht immer ein eindeutiges psychisches Problem. Bestimmte Kinder haben nur eine geringere Toleranz für Frustration als andere.
Manche Kinder scheinen mit einer kurzen „Zündschnur“ geboren zu sein. Sie sind ungeduldig, intolerant und geradezu aggressiv, wenn sie nicht glücklich sind. Innerhalb von Sekunden kann ein anscheinend geringfügiges Ereignis dazu führen, dass ein Kind wütend wird und tobt. Der Umgang mit solch feindseligem, manchmal auch aggressivem und unvorhersehbarem Verhalten kann für die ganze Familie stressig sein.
Zwar ist es für Kleinkinder altersgemäß, Wutanfälle zu bekommen, und für Kinder im Vorschulalter ist es manchmal wichtig, aber nichts destotrotz sollte man als Eltern ein Auge darauf haben und schauen, ob das Verhalten über das normale Verhalten in der Kindheit hinausgeht.

Hier sind einige Warnzeichen, die darauf hinweisen können, dass Sie es in Betracht ziehen sollten, professionelle Hilfe für Ihr Kind in Anspruch zu nehmen:

  • Die Wutausbrüche stören die Beziehungen oder das Familienleben
  • Ihr Kind nutzt Aggression als Werkzeug
  • Wutanfälle sind nicht altersgerecht
  • Ihr Kind hat eine geringe Toleranzschwelle für Frustration
  • Wenn das Verhalten seine Fähigkeit beeinträchtigt, mit anderen Kindern auszukommen
  • Wenn das Verhalten Ihres Kindes für sich selbst oder andere gefährlich ist
  • Wenn das Verhalten ernsthafte Probleme in der Schule verursacht

Wutmanagement – Emotionsregulations-Training – Elterntraining

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, einem wütenden Kind zu helfen, sich besser zu fühlen, ziehen Sie professionelle Hilfe in Betracht. Ein Kinder und Jugendlichen „Emotionsregulations-Therapeut“ kann Ihnen bei der Vermittlung von Strategien zum Wutmanagement und Wutregulation Ihres Kindes behilflich sein.
Sprechen Sie zunächst mit Ihrem Kinderarzt über Ihre Bedenken. Ihr Kinderarzt Arzt wird medizinische Probleme ausschließen wollen, die möglicherweise zu dem Problem beitragen, und dann kann, falls erforderlich, eine Überweisung an einen Fachmann/Frau erfolgen.
Wenn das Verhalten Ihres Kindes außer Kontrolle gerät oder schwerwiegende Probleme verursacht, ist es eine gute Idee, sich professionelle Hilfe durch Elterntraining zu holen. Im Elterntraining trainieren Sie, das Verhalten, das Sie bei Ihrem Kind fördern möchten, positiv zu verstärken, Struktur zu schaffen und konsequent zu bleiben.
Wir alle wollen wichtig sein und uns verstanden fühlen. Wut und Aggression sind einfach eine Art und Weise, wie Menschen kommunizieren, um anderen zu zeigen wie sie sich fühlen, anstatt darüber zu sprechen.

Lernziele beim Eltern-Training in Koblenz

  • Probleme anders wahrnehmen
  • Verhaltensprobleme lösen
  • Regulations- und Belastungsverhalten stärken
  • Neue Kommunikationsstrukturen kennenlernen
  • Motivationsförderliche Verhaltensweisen
  • Beziehung zum Kind stärken
  • Kind als Experten in eigener Sache akzeptieren
  • Förderung der solidarischen Beziehungen in der Familie
  • Ich-Botschaften anwenden
  • Aktives Zuhören lernen
  • Konfliktgespräche mit dem Kind führen
  • Wirksam loben
  • Vereinbarungen-Regeln-Grenzen setzen
  • Einsetzten von Verstärkerplänen
  • Token -Pläne richtig erstellen

Bei Fragen zu Terminen oder weitern Infos, bitte eine Mail an: beratung.coaching.koblenz@gmal.com

Die Wut hat unsere Gesellschaft im Griff – Anti-Aggressionstraining Beispiel – Youtube

 

 

 

 

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