Trauerarbeit und Trauerhilfe Koblenz – Trauerarbeit – wie kann man Trauernden zur Seite stehen?

Trauerarbeit und Trauerhilfe Koblenz – Trauerarbeit – wie kann man Trauernden zur Seite stehen?

Einen geliebten Menschen zu verlieren ist schmerzlich und wird leider jeden irgendwann treffen. In einer Zeit, in der Sterben und Tod tabuisiert werden, bleiben Hinterbliebene oftmals alleine mit Ihren negativen Emotionen und ihrem Leid, weil wir nicht wissen, wie wir uns am besten verhalten sollen. Ein Umgang mit Tod und Trauer wird nicht gelehrt. Wie aber kann man Trauernde unterstützen?

Der Tod ist der Augenblick, der das Leben für viele in ein Davor und ein Danach teilt. Nichts ist mehr so, wie es war. Das Loch, das sich auftut, die Leere ist unendlich gross. Obgleich das so ist, wird der Tod tabuisiert. In unserer Gesellschaft sind die Themen Tod und Sterben weitgehend aus unserem Alltag verbannt. Aber wenn wir den Tod verneinen, kapseln wir uns von einem wichtigen Teil unseres Lebens ab. Die Angst vor Tod und Verlust hemmt unsere Lebensfreude und -energie. Sie lässt uns hilflos reagieren, wenn wir auf Hinterbliebene treffen. Sie lässt uns möglicherweise erahnen, wie uns Trauer isolieren kann in einer Zeit, in der man schnell wieder „funktionstüchtig“ sein soll. Eine Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Bestatter ergab, dass sich 67 Prozent der Hinterbliebenen alleine in ihrem Leid fühlen, da die Öffentlichkeit das Thema Tod verdränge.

In früheren Zeiten war der Tod viel präsenter – Krankheiten und Kriege machten unmissverständlich klar, dass er ein Teil unseres Lebens ist. In vielen Kulturen ehren die Menschen ihre Toten bis heute mit aufwendigen Zeremonien. Hingegen ist Trauer in unserer Gesellschaft zu einer individuellen Angelegenheit geworden. Weil uns der Umgang mit dem Tod nahezu unbekannt ist, wird aus Unsicherheit auf einen Kondolenzbesuch oder -anruf verzichtet. Selbst für Trauerkarten fehlt es oft an Worten, die am Ende auf Sprücheportalen im Internet gefunden werden. Dabei brauchen Hinterbliebene nicht nur im ersten Moment des Verlusts, sondern vor allem in der darauf folgenden Trauerphase Beistand, Trost und Unterstützung. Oftmals treffen Trauernde auf wenig Verständnis für ihren Schmerz. Eine gewisse Trauerzeit wird ihnen zwar zugestanden, aber dann soll alles wieder seinen normalen Gang gehen.

 

 

Trauerarbeit und Trauerhilfe Koblenz

 

Hilfe für Trauernde kann so aussehen:

  • Haben Sie nicht allzu viel Angst, etwas Falsches zu sagen
  • Akzeptieren Sie Ihre eigene Hilflosigkeit, um sie zu überwinden
  • Geben Sie der Trauer des anderen Raum
  • Einfach da sein
  • Über Tod und Schmerz reden und gut zuhören
  • Seien Sie derjenige, der aktiv auf den anderen zugeht
  • Aufmerksamkeit schenken
  • Seien Sie sich Ihrer persönlichen Grenzen bewusst
  • Wenn der andere mehr Hilfe braucht = therapeutische Unterstützung holen

Zwar ist die Trauer eine der intensivsten und schmerzhaftesten gefühlsmäßigen Belastungen, die durch regelrechte „Trauerarbeit“ überwunden werden muss. Eine Krankheit ist jedoch auch die Trauer nicht, obgleich sie viel länger dauern kann, als die Umgebung im allgemeinen hinzunehmen gewillt ist. Dabei kann man sogar mehrere Phasen unterscheiden:

In der ersten Phase will man alles nicht wahr haben, nur aus einem bösen Traum erwachen. Man ist wie versteinert.

In der zweiten Phase brechen verschiedenartige, meist heftige (wenn auch nach außen verborgene) Gefühlswallungen auf: Schmerz, Wut (z. B. über das Verlassensein), Angst, Zorn, Schuldgefühle, die Suche nach einem Schuldigen, aber auch Liebe und quälende Sehnsucht, manchmal sogar Freude über einen neuen Lebensabschnitt (was wiederum Schuldgefühle auslöst). Je weniger bisher Gefühle zugelassen werden konnten, desto schwerer ist diese Phase. Sie äußert sich vor allem in vermehrten Schlafstörungen, einer besonderen Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und sogar Unfällen sowie ggf. in Selbstbehandlungsversuchen mit beispielsweise Alkohol und Tabletten, die auch einmal entgleisen können.

In der dritten Phase kann der Trauernde an nichts mehr anderes denken als an seinen Schicksalsschlag. Während dieser Zeit zieht er sich zurück und ist mit sich selber und seinem Schmerz beschäftigt. Das kann die Vergangenheit idealisieren. Doch die Wirklichkeit holt ihn wieder ein. Die Realität wird langsam akzeptiert.

In einer vierten Phase bewegt sich der Betroffene wieder langsam auf die Welt und andere Menschen zu. Auch das provoziert widersprüchliche Gefühle: Alles wird offener, intensiver erlebt und gestaltet, nichts soll verpasst werden. Andererseits hat man auch Angst vor erneuten Beziehungen, um nicht wieder eines Tages mit Trauer bezahlen zu müssen.

Die Dauer des Trauerprozesses ist individuell und schwer festlegbar. Das früher übliche „Trauerjahr“ erscheint sogar häufig zu kurz. Auch pflegt der Schmerz nicht am Anfang, sondern Monate nach dem Verlust am ausgeprägtesten zu sein. Gerade während dieser Zeit aber beginnt die Anteilnahme der Umwelt deutlich zu verblassen. Man fordert – offen oder heimlich – wieder langsam zur Tagesordnung zurückzukehren. Doch die einzelnen Trauerphasen können immer wieder aufbrechen, wenngleich kürzer.

Weitere Informationen und Hilfe: KONTAKT

 

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