Burnout im Kinderzimmer? Burnout bei Kindern & Jugendlichen – Kinder im Stress!
Bisher wurde das sogenannte Burnout ausschließlich bei Erwachsenen beobachtet. Und das vor allem bei Menschen, die selbstständig oder in leitenden Positionen sind. Aber Burnout bei Kindern und Jugendlichen ist das überhaupt möglich? Wie manifestiert sich das und was können besorgte Eltern tun?
Zunächst die Definition des Begriffs „Burnout“: Er bezeichnet eine akute emotionale Erschöpfung durch dauerhafte oder vorübergehende Überforderung.
Burnout äußert sich in verminderter Produktivität und kann zu totaler Erschöpfung, Apathie und einigen anderen psychosomatischen Störungen führen. In diesem Stadium besteht auch ein erhöhtes Risiko für jede Art von Abhängigkeitsstörungen. Die Ursachen und Auslöser müssen identifiziert und durch neue Gewohnheiten und Verhaltensweisen ersetzt werden.
Es ist wichtig zu wissen, dass dieses Burnout-Syndrom im Bereich der Wissenschaft keine separate, anerkannte Krankheit ist. Es wird als ein Problem mit Ihren Fähigkeiten und der Art und Weise, wie Sie Ihr Leben angehen, angesehen.
Ursachen von Burnout bei Kindern & Jugendlichen
Ist das wirklich Burnout, was wir bei Kindern und Jugendlichen sehen? Mit dieser Frage müssen sich Experten recht häufig auseinandersetzen. Vorweg: Der Begriff „Burnout“ wird heutzutage fast übertrieben verwendet und steht für eine ganze Reihe unterschiedlicher körperlicher und seelisch-emotionaler Ungleichgewichte, auch bei Kindern und Jugendlichen. Nicht jedes dieser Ungleichgewichte an sich erfordert ein Burnout, aber mehr von ihnen können sich durchaus zu einem Symptom summieren.
Bevor wir uns jedoch näher mit diesen Symptomen beschäftigen, sollten wir zunächst klären, wo und was die Ursachen für Burnout bei Kindern und Jugendlichen sind. Grundsätzlich sind Gründe für einen Burnout ein Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und persönlichen Ressourcen. Gleiches gilt für Kinder und Jugendliche. Dieses Ungleichgewicht hat bei jungen Menschen verschiedene Ursachen. Die wichtigsten sind:
Überforderung in der Schule
Seit letztem Jahr steigt der Leistungsdruck an Schulen kontinuierlich an. Auch Erstklässler spüren diesen Druck. Depressionen bei solchen kleinen Kindern sind nicht mehr unbekannt. Daher sinken ihre akademischen Leistungen noch weiter, was eine Abwärtsspirale in Gang setzt, die unweigerlich in einem Burnout endet. Das Schulsystem in Deutschland spielt dabei eine entscheidende Rolle. Über Jahrzehnte wurde dieses System nicht grundlegend überarbeitet und an die Veränderungen in der heutigen Gesellschaft angepasst. Den gestiegenen Anforderungen vieler Berufe wird nur durch eine immer frühere Auswahl begegnet, was wiederum den Druck nur erhöht.
Unsichere bzw. negative Zukunftsaussichten
Seit Jahren erleben wir einen sozialen Aufruhr. Aufgrund all dieser Veränderungen gibt es keine klaren Zukunftsaussichten mehr, wie es noch vor einer Generation der Fall war. Dies gilt insbesondere im professionellen Bereich. Opa blieb 45 Jahre lang bis zur Pensionierung im selben Unternehmen, in dem er einst als Lehrling begann. In der heutigen Zeit ist das kaum noch vorstellbar. Die Welt verändert sich immer schneller. Der Gesellschaft fehlen notwendige Konstanten, die vor allem jungen Menschen einen sicheren und positiven Blick in die Zukunft geben würden.
Und so macht sich die Frustration breit. Arbeitslosigkeit droht oft schon direkt nach dem Schulabschluss; In der Tat eine düstere Aussicht auf ein wahrscheinlich genauso elendes Leben. Dies gilt insbesondere für Schüler in weiterführenden Schulen, aber auch zunehmend für höhere Schulabschlüsse, während wir hier sprechen.
Fehlverhalten der Eltern
Eltern können oft nicht mit den Anzeichen von Burnout bei ihren Kindern umgehen. Sie vermuten einen Akt des Trotzes und versuchen daher mit immer härteren Methoden, dieser Situation in den Griff zu bekommen. Sie wissen jedoch nicht, dass sie die Dinge nur noch schlimmer machen. Auf der anderen Seite reden die heutigen Familien zu wenig miteinander und vor allem Probleme werden unter den Teppich gekehrt. Daher hat das Kind keine Chance, sich auszudrücken, seine Eltern auf sein geistiges Ungleichgewicht aufmerksam zu machen und ist sich selbst überlassen. (Außerdem hat das Kind in diesem Alter noch keine Sprache entwickelt, um sein „emotionales Ungleichgewicht“ zu artikulieren).
Falsches Verhalten von Lehrern und anderen Erziehern
Als Eltern und andere Erzieher interpretieren Lehrer die Symptome von Burnout bei Kindern und Jugendlichen oft nur falsch. Dies liegt auch daran, dass die meisten Kinder, bei denen das Risiko besteht, depressive Symptome und Burnout zu entwickeln, auch diejenigen Kinder sind, die „überangepasst“ sind. Diese Kinder stehen nicht für sich selbst ein und Lehrer sehen sie oft als die „guten Kinder“ und übersehen das zugrunde liegende Problem.
Welche Jugendlichen sind besonders gefährdet, an Burnout zu erkranken?
Bei dem Begriff „Burnout bei Kindern“ kommt einem unweigerlich eines in den Sinn: Ehrgeiz und strenger Wille getriebene Eltern mit dem Ziel, durch immer neue Aufgaben und Disziplin Wunderkinder zu schaffen. Diese Eltern merken nicht, dass sie ihre Kinder ständig überfordern. Langsam driften diese Kinder in einen Zustand des Burnouts ab. Irgendwann fühlt sich das Kind nicht mehr dazu bereit. Er wird wechselnde Zustände von Depression und Aggression sowie deutlich wahrnehmbare körperliche Symptome erleben.
Anzeichen von Burnout bei Kindern & Jugendlichen
Eltern sollten immer wachsam sein, um die Anzeichen einer drohenden Erschöpfung so früh wie möglich zu erkennen. Diese Symptome können auf verschiedene Arten auftreten. Die wichtigsten haben wir hier zusammengestellt:
Ständige Ermüdung
Wenn das Kind ständig müde ist, können Sie es morgens kaum aus dem Bett holen und werden wahrscheinlich in der Schule einschlafen. Dies könnten Anzeichen einer chronischen Müdigkeit sein bzw. das Kind ist ausgebrannt.
Gewichtsverlust oder -zunahme
In vielen Fällen geht das bevorstehende Burnout Hand in Hand mit Gewichtsverlust. In nur wenigen Fällen wurde eine Gewichtszunahme beobachtet. Wie auch immer, wenn Ihr Kind plötzliche Gewichtsveränderungen zeigt, ohne seine Essgewohnheiten innerhalb kurzer Zeit tatsächlich zu ändern, sollten Sie aufmerksam sein und den Grund erforschen.
Selbstverletzung
Wann immer sich ein Kind oder Jugendlicher an einem selbstverletzenden Verhalten beteiligt, ist dies ein Hilferuf. Oft ist dies eine Aggression gegen sich selbst, weil er nicht mehr in der Lage ist, die Anforderungen zu erfüllen, die er oder andere an ihn gestellt haben.
Bettnässen
Ähnlich wie bei Selbstverletzung kann Bettnässen ein Hilferuf sein. Das Kind verliert die Kontrolle über eine wichtige Körperfunktion, weil die ständige und übermäßige Kontrolle in allen anderen Bereichen seines Lebens nicht mehr ertragen werden kann. Bettnässen kann als Rebellion der Seele gegen die Forderung verstanden werden, in eine Form zu passen.
Abbruch von Schul- und Studienleistungen
Wenn Ihr Kind in der Schule gut abgeschnitten hat, seine Leistungen aber plötzlich innerhalb kürzester Zeit nachlassen, kann dies ein erster Indikator für eine übermäßige Nachfrage sein, die schließlich zu einem Burnout führen kann.
Isolation
Dasselbe gilt wie bei den nachlassenden Leistungen, wenn sich Ihr Kind plötzlich von seinen Freunden oder sogar ganz von der Außenwelt isoliert. Die selbst auferlegte Isolation kann ein Weckruf des Geistes sein, um mehr Frieden und Ausgeglichenheit in sein Leben zu bringen.
Was Eltern und Erzieher bei den ersten Anzeichen von Burnout bei Ihrem Kind tun können
Da die Anzeichen eines Burnouts leicht mit anderen Symptomen verwechselt werden können, sollten Eltern besonders wachsam sein. Aber was tun, wenn die ersten Anzeichen bereits sichtbar sind? Zunächst einmal ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Panik hilft nicht und auch keine Anschuldigungen und Schuldzuweisungen. Finden Sie einen ruhigen Moment und sprechen Sie mit Ihrem Kind. Reagieren Sie auf seine Aussagen mit Verständnis und sorgen Sie für emotionale Resonanz.
In solchen Fällen ist es wichtig, mit den Lehrern des Kindes zu sprechen und sie wenn möglich in Ihre nächsten Schritte einzubeziehen. Wenn sich Eltern und Lehrer jedoch mit der vorliegenden Situation überfordert fühlen, sollte der Schulpsychologe hinzugezogen werden. Leider hat sich in den letzten 100 Jahren die Lehrerausbildung in Deutschland kaum verändert, während Kinder und Gesellschaften erheblichen Veränderungen unterworfen waren. Zum Vergleich: In Norwegen, um nur ein Beispiel zu nennen, ist eine psychologische Ausbildung Voraussetzung, um überhaupt eine Ausbildung zum Lehrer machen zu können.
Sollten sich Lehrer und Schulpsychologen immer noch nicht einigen können, ob das Kind an Burnout leidet, sollte ein erfahrener Psychologe hinzugezogen werden. Er ist in der Lage, die notwendigen Tests durchzuführen, um ein Burnout-Syndrom bei Ihrem Kind richtig zu diagnostizieren.
Wenn Burnout eindeutig festgestellt ist, kann eine geeignete Behandlung entwickelt werden. Diese besteht aus verschiedenen Komponenten (auch „Interventionen“ genannt). Zum Beispiel: Ein spezielles Verhaltenstraining, Beratungsgespräche, gezielte soziale Unterstützung durch das kindliche Umfeld sowie Entspannungs- und Konzentrationsübungen. Auch eine Modifikation der Leistungsbeurteilung des Kindes sowie die Optimierung des Arbeitsprozesses können Teil der Instrumente zur Bekämpfung von Burnout bei Kindern werden.
Burnout bei Kindern und Jugendlichen ist real!
Die Definition des Begriffs „Burnout“: ist akute emotionale Erschöpfung durch dauerhafte oder vorübergehende Überforderung des Kindes und des Jugendlichen. Burnout äußert sich in verminderter Produktivität und kann zu totaler Erschöpfung führen.
Nicht zuletzt führt Stress dazu, dass die Emotionen übernehmen. Angst, Ärger, Wut kochen immer häufiger hoch. Die „kleinsten“ Situationen eskalieren und kochen immer schneller und häufiger hoch und in Schule und zu Hause kommt es zu Eskalationen. Dieser Teufelskreis muss unterbrochen werden. Neben den klassischen Methoden wie Sport und Bewegung, Entspannung und Stressprävention sollte an erster Stelle die Emotionsregulation stehen.
Dazu gehören jedoch die Wahrnehmung und Unterscheidung der Emotionen. Kinder und Jugendliche lernen schnell aktiv mit Ihren Gefühlen umzugehen und diese zu regulieren.
Am besten geht das bei speziell ausgebildeten Kindern und Jugendtherapeuten*innen und Emotionsregulations-Therapeuten*innen. Rechtzeitig erkannt, ist eine gesunde Weiterentwicklung ohne bleibende seelische oder körperliche Spuren möglich.
Weiter Infos und Anfragen bitte per Mail an: beratung.coaching.koblenz@gmail.com oder über die Webseite: www.kinder-jugend-coach.de
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