Alleinsein, Hilflosigkeit, Panikattacke, Todesangst – Covid-19 und PTBS

Derzeit ringen in Deutschland mehr als 4000 Menschen auf den Covid-19-Intensivstationen mit dem Tod. Bei fünf Prozent der bekannten Infizierten ist die Erkrankung laut Robert Koch-Institut lebensbedrohlich. Eine systematische Auswertung von Juli 2020 hat ergeben, dass etwa ein Drittel aller an Sars-CoV-2 Erkrankten unter posttraumatischen Stresssymptomen leiden.

Wie kann die COVID-19-Pandemie die PTBS beeinflussen?

Zu den Symptomen einer Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) gehören:

Symptome des Wiedererlebens:

  • sich aufdrängende, belastende Erinnerungen an das Trauma, Flashbacks, Alpträume

Vermeidungssymptome:

  • emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit der Umgebung und anderen Menschen gegenüber, aktive Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Manchmal können wichtige Aspekte des traumatischen Erlebnisses nicht mehr (vollständig) erinnert werden

Vegetative Übererregtheit:

  • Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Wachsamkeit, übermäßige Schreckhaftigkeit

Bei vielen Betroffenen ist das Selbst- und Weltbild erschüttert und das Vertrauen in andere Menschen nachhaltig gestört. Viele Betroffene leiden zudem unter schweren Schuld- oder Schamgefühlen oder unter Selbsthass. Die Leistungsfähigkeit in wichtigen Lebensbereichen ist eingeschränkt, die Bewältigung des Alltags wird für viele zur Qual.

Wovon hängt es ab, ob man ein Trauma bekommt?

Unwillkürliches Wiedererleben des Traumas (Intrusionen, Flashbacks)

Die Betroffenen werden spontan von aufkommenden Erinnerungen an das traumatische Erlebnis überwältigt und können dies nicht willkürlich kontrollieren oder unterdrücken. Bei manchen kommen nur Bruchteile der Erinnerung hoch, während andere unter sogenannten Flashbacks leiden. Flashbacks beschreiben das halluzinationsartige Zurückversetzen in das Geschehen. Die Betroffenen haben das Gefühl, die Situation gedanklich noch einmal zu durchleben.

Was soll ich tun?

  • Der erste Weg sollte immer zum Hausarzt sein.
  • Um im Beruf und im sozialen Leben wieder Fuß zu fassen und im Alltag zurechtzukommen, stehen gezielte Hilfen zur Verfügung

Das Deutsche Institut für Psychotraumatologie (DIPT) in Köln hilft telefonisch bei der Suche nach einer Fachklinik oder einer ambulanten Psychotherapie. Auf der Homepage gibt es eine nach Postleitzahl sortierte Liste von Fachleuten mit Zusatzqualifikation in Psychotraumatologie.

Posttraumatische Belastungsstörung — Schrecken ohne Ende? | Quarks

 

 

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