Was sind Angsterkrankungen bzw. Angststörungen? Hilfe bei Ängsten-Koblenz

Was sind Angsterkrankungen bzw. Angststörungen? Hilfe bei Ängsten-Koblenz

Es gibt keinen Menschen, der frei von Angst ist. Angst rettet uns ständig das Leben, wenn wir auf der Straße nach rechts und links schauen, uns im Auto anschnallen, uns auf einem steilen Weg am Geländer festhalten, bei einer Lungenentzündung Antibiotika schlucken, bei Sturm nicht aus dem Haus gehen oder nachts die Haustür abschließen. Ohne dass es uns immer bewusst ist, führt uns Angst durch die Gefahrnisse des Lebens.
Bei manchen Menschen nimmt die Furcht aber ein übersteigertes Ausmaß an. Dann spricht man von einer Angsterkrankung. Angsterkrankungen zählen neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.

Die wichtigsten Formen sind:

  • Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie(auch als Platzangst bezeichnet)
  • Generalisierte Angststörung
  • Soziale Angststörung
  • Spezifische Phobien

Agoraphobie

Die Agoraphobie oder „Platzangst“ tritt häufig zusammen mit der Panikstörung auf, kann aber auch isoliert vorkommen. Dabei fühlen sich Menschen unwohl oder ängstlich an Orten, von denen sie bei Panik nicht schnell genug flüchten könnten, wo Hilfe nicht schnell genug verfügbar wäre oder sie in peinliche Situationen geraten könnten. Dazu zählen nicht nur beengte Räume wie Fahrstühle,U-und S-Bahnen oder Busse, sondern auch Menschenmengen, Kaufhäuser,Warteschlangen und öffentliche Plätze. Diese Orte werden von den Betroffenen gemieden. In schweren Fällen können sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen oder sind darauf angewiesen, dass andere Personen sie begleiten.

Generalisierte Angststörung

Unter einer generalisierten Angststörung versteht man lang anhaltende Ängste und Sorgen mit verschiedensten Inhalten. Die Betroffenen sorgen sich etwa um ihre Gesundheit, ihre Zukunft, ihre finanzielle Absicherung und Probleme des täglichen Lebens, um Eltern, Kinder oder Freunde. Nicht die Inhalte dieser Sorgen, sondern ihr Ausmaß machen daraus eine Erkrankung mit Beeinträchtigungen. Die Betroffenen haben wegen der anhaltenden Ängste und Nervosität Schwierigkeiten, sich auf die Anforderungen ihres Lebens zu konzentrieren, und leiden vielfach unter körperlichen Symptomen wie Herzklopfen, Schwitzen, Oberbauchbeschwerden oder Schwindel.

Soziale Phobie

Die soziale Phobie tritt bei Menschen auf, die sich vor sozialen Situationen fürchten, in denen sie potenziell bewertet oder abgelehnt werden könnten. Dazu können informelle Gespräche mit unbekannten Personen zählen, aber auch Äußerungen vor einer Gruppe, Essen oder Schreiben in Gegenwart anderer, das Absolvieren von Prüfungen oder die Teilnahme an geselligen Veranstaltungen. Die Angst kann sich auf bestimmte Situationen wie Vorträge und Prüfungen beschränken oder – in generalisierter Form – alle Situationen umfassen, die sozialen Kontakt erfordern. Zu den Symptomen zählen Erröten, Übelkeit, Händezittern oder der starker Harndrang. Die Schwere der Sozialphobie ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, doch Betroffene sind in ihren sozialen und beruflichen Möglichkeiten stark beeinträchtigt; ihre Ängste können sich bis hin zu Panikattacken steigern.

Spezifische Phobie

Spezifische Phobien sind gekennzeichnet durch eine starke und beeinträchtigende Angst gegenüber bestimmten Situationen oder Objekten, wie z. B. Hunden, Schlangen, Spinnen, Ratten, Dunkelheit, Höhe, Blut, Spritzen, einer Zahnarztbehandlung. Diese Angst beruht meist auf allgemeinen oder potenziellen Gefahren, die von dem phobischen Objekt ausgehen könnten. Eine Konfrontation wird daher vermieden oder nur unter äußerst starkem Unwohlsein ertragen.

Eine unbehandelte Angststörung kann sich immer mehr verselbstständigen. Es kommt zur „Angst vor der Angst“ (Erwartungsangst), und Angst auslösende Orte und Situationen werden vermieden. Als Folge ziehen sich die Betroffenen immer mehr aus dem Leben zurück. Neben den Ängsten und den damit einhergehenden körperlichen Symptomen leiden sie unter einem mangelnden Vertrauen in die eigene Stärke und unter dem Gefühl des Ausgeliefertseins. Die Patienten quälen sich außerdem häufig mit Ein- und Durchschlafstörungen und haben aufgrund der Auswirkungen ihrer Krankheit oft Probleme in der Partnerschaft oder der Familie sowie im Berufsleben. Manchmal wird als falsch verstandener „Selbstbehandlungsversuch“ Alkohol konsumiert, da er kurzfristig die Angst lindern kann. Eine Gefahr liegt auch im Dauergebrauch von Beruhigungsmitteln wie den Benzodiazepinen, die nur für den kurzfristigen Einsatz geeignet sind.
Panikstörung

Bei der Panikstörung leidet man unter wiederkehrenden schweren Angstanfällen mit heftigen körperlichen und psychischen Symptomen wie:
Erst wenn Panikattacken wiederholt auftreten, spricht man von einer Panikstörung. Das wiederholte Auftreten wird begünstigt durch die Angst vor einer nächsten Attacke, also der „Angst vor der Angst“. Ständig horcht der Betroffene in sich hinein, bewertet seine körperlichen Reaktionen. Sind Herzschlag und Atmung normal? Tauchen die Schmerzen in der Brust oder das Ohnmachtsgefühl wieder auf? Jede kleinste körperliche Veränderung, auch aufgrund körperlicher Anstrengungen, wird als Gefahr, als Anzeichen einer neuen Attacke bewertet.

Hilfe bei krankhaften Ängste: Medizinische und psychotherapeutische Therapien

Ob Ihre Ängste Ausdruck einer Angststörung oder einer anderen psychischen Problematik sind oder ob eine körperliche Erkrankung dafür verantwortlich ist, wird der Hausarzt in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachärzten klären.
Für manche Menschen, die unter starken Angstgefühlen leiden, ist es kein leichter Schritt, sich einzugestehen, dass seelische Ungleichgewichte für ihre Beschwerden verantwortlich sein könnten. Zu groß erscheint der private wie gesellschaftliche Druck, stets ein perfektes Lebensbild zu liefern. Die Betroffenen scheuen sich, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch gerade wer bereit ist, eine mögliche psychische Erkrankung anzunehmen und sich die nötige Unterstützung zu holen, zeigt, dass er verantwortungsbewusst mit sich und seinem Leben umgehen kann.

Was Sie selbst gegen die Angst tun können:

  • Facharzt aufsuchen
  • Trainingsprogramme wahrnehmen
  • Konflikte aufarbeiten
  • Bewusst und gezielt entspannen
  • Stress abbauen

Hilfe und Fragen: MAIL

 

PEP- Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie nach Dr. Michael Bohne oder Was bedeutet „Klopfen mit System“?

PEP- Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie nach Dr. Michael Bohne oder Was bedeutet „Klopfen mit System“?

Was bedeutet „Klopfen mit System“?
Klopfen mit System bedeutet, dass das selbstständige Klopfen von verschiedenen Punkten und die systemische Therapie gemeinsam Anwendung finden.

Wie in der systemischen Therapie beginnt auch beim „Klopfen mit System“ alles mit einem ausführlichen Gespräch in dem Sie Ihre Situation und die dazugehörigen Gefühle beschreiben. Anschließend erarbeiten der Therapeut gemeinsam mit ihnen, welches Ziel und welche Lösungswege passend sein könnten. Der Therapeut erforscht, was Sie daran hindert Ihr Ziel zu erreichen, welche Blockaden evtl. bestehen und wie diese gelöst können.

Klopfen bedeutet, dass Sie während der Therapie selbstständig mit Ihren Fingerkuppen bestimmte Punkte an Ihrer Hand, im Gesicht und an Ihrem Oberkörper beklopfen.

PEP beinhaltet 4 Bereiche:

1. Anleitung zum Klopfen der 16 Akupressurpunkte

2. Kognitions-Kongruenz-Test (KKT)

3. Stärkung der Selbstakzeptanz

4. Aktivierung von Ressourcen

 

Ziel ist es…

  • unangenehme undbelastende Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster durch selbstständiges Klopfen von Akupunkturpunkten zu reduzieren, sich selbst in Stress- oder Angstsituationen zu regulieren
  • eigene einschränkende Überzeugungen zu hinterfragen (Glaubenssätze wie z.B. bei mir klappt es nie, ich bin immer Schuld, ich schaffe das nicht, das kann ich nicht, usw.)
  • Beziehungen zu verschiedenen Menschen richtig einzuschätzen und zu verbessern
  • eigene Verhaltensmuster zu verändern
  • Selbstwerträuber zu erkennen und eigene Leistungen in verschiedenen Bereichen zu fördern
  • Selbstakzeptanz und Selbstwertgefühl zu stärken
  • einen veränderten Umgang mit chronischen Schmerzen zu erlangen

Sie haben Fragen oder wollen einen Termin zum Erstgespräch? Mail

 

 

Burnout – Krankheit oder nur ein Problem der Statistik?

Burnout – Krankheit oder nur ein Problem der Statistik?

Burnout ist nicht nur eine Folge stärkerer Arbeitsbelastung. Auch individuelle Merkmale der Persönlichkeit spielen eine Rolle. Von Ärzten wird es immer häufiger diagnostiziert.
Seit zwei Jahrzehnten grassiert eine gefährliche Epidemie in Deutschland, die fast schon das Ausmaß einer Pandemie angenommen hat. Die Krankheitserreger stammen größtenteils aus der Arbeitswelt. Stress, Hektik, Ungewissheit und Zukunftsangst sind die Auslöser der neuen Volksseuche Burnout. Berufstätige klagen darüber, ausgebrannt zu sein. Standesfunktionäre der Psychomedizin, Pharmazeutischen Industrie und leichtgläubige Journalisten beklagen eine angebliche Unterversorgung der psychotherapeutischen Infrastruktur. Deshalb sah sich der Staat veranlasst Unternehmen zu verpflichten, psychische Belastungsfaktoren zu ermitteln und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Ein Burnout ist schnell diagnostiziert

Eine Krankheit namens Burnout gibt es eigentlich nicht. Sie ist ein Synonym für Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung, für die im medizinischen Klassifizierungssystem der Code „Z73“ eingeführt wurde. Inzwischen werden nahezu alle Formen des seelischen Unwohlseins mit dem Etikett Burnout versehen. Im Laufe der letzten zehn Jahre gelangte Burnout in das Bewusstsein und Vokabular von Ärzten. Klagt ein Arztbesucher über Unwohlsein und Überforderung, schreibt der Hausarzt nur allzu schnell den Code „Z73“ auf die Krankmeldung. Parallel dazu stiegen die Verschreibungen an Psychopharmaka und blähten so die Krankenstatistik der Kassen mit Burnout-Erkrankungen auf.

Dieser Sachverhalt löst kritische Nachfragen aus. Inwieweit wirken individuelle Persönlichkeitsmerkmale, beispielsweise Angst oder Temperament, auf das seelische Befinden von Menschen? Es ist Vorsicht geboten, die Schuld an der Burnout-Inflation den Begleiterscheinungen der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts zuschreiben zu wollen. Die familiäre Situation, das eigene Freizeitverhalten und die Lebensumstände unserer Epoche haben ebenso ihren Anteil am seelischen Wohlbefinden wie der mobbende Chef oder ungeduldige Kunden. Oft sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst die Hauptverantwortlichen, deren Karrierestreben stärker antreibt als die Peitsche eines Sklavenhalters.

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