Achtsamkeit und PEP* bei Fibromyalgie: Mysterium Fibromyalgie: Wenn der Schmerz nicht aufhören will

Achtsamkeit und PEP* bei Fibromyalgie

Popstar Lady Gaga hat zehn Konzerte abgesagt – wegen Fibromyalgie. Die Ursache für die unheilbare Erkrankung ist noch nicht bekannt.

Zwei Stunden auf großer Bühne alles geben, herumspringen, tanzen und singen gleichzeitig? Es geht nicht. „Lady Gaga leidet unter heftigen Schmerzen, die ihre Fähigkeit, live aufzutreten, wesentlich beeinträchtigen“: Mit dieser Erklärung sagte der Konzertveranstalter am Samstag die letzten zehn Konzerte einer Europatour der US-Popikone ab. Sie sei am Boden zerstört, aber dies gehe über ihren Einflussbereich hinaus, schreibt Lady Gaga selbst bei Twitter.

Nicht die erste Absage mit der Begründung, zuletzt entschied sie sich im Herbst dazu. Sie erklärte, sie leide unter Fibromyalgie. Übersetzt heißt das Faser-Muskel-Schmerz. Damit ist das Problem zwar im Kern, aber nicht in seinen komplexen Auswirkungen beschrieben.

Ärzte finden zunächst oft nichts

Schmerzen in Muskeln und Gelenken am ganzen Körper, Schlafprobleme, sinkende Belastbarkeit – und eine Ärzte-Odyssee: So erklärt Bärbel Wolf, die Vorsitzende der Deutschen Fibromyalgie Vereinigung (DFV), was jeder Betroffene erlebt. „Die eine Woche tut mir die Schulter weh, die nächste das Knie, außerdem bin ich immer so erschöpft. Aber der Arzt will erstmal die Schulter untersuchen. Natürlich findet er nichts.“ Und dann? „Anfangs nimmt man es so hin. Aber die Schmerzen bleiben“, sagt Wolf.

Sie können in den Füßen auftauchen, was das Laufen erschwert, oder als brennender Schulterschmerz, was vom Schlafen abhalten kann, weil die Matratze drückt. Oder sie strahlen durch die Beine, von Hüfte zu Fuß. Alles phasenweise und tagesformabhängig. Dazu kommen bei vielen Patienten weitere Symptome, körperliche wie Verdauungsbeschwerden, psychische wie Depressionen.

Mit Fibromyalgie weiß nicht jeder Arzt etwas anzufangen

Seit 2014 wird das Fibromyalgie-Syndrom, kurz FMS, von der Weltgesundheitsorganisation WHO als eigenständige Erkrankung geführt unter „Sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes, anderenorts nicht klassifiziert“. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung in westlichen Industrienationen sind betroffen, vor allem Frauen, besonders jene zwischen 40 und 60. Aber auch Männer und sogar Kinder können betroffen sein. Oder jüngere Frauen – wie Lady Gaga, 31. Das alles ist bekannt. Trotzdem hören Patienten, die ihren Arzt fragen, ob sie vielleicht daran erkrankt sein könnten, bis heute immer wieder: „Fibromyalgie? Gibt’s doch gar nicht.“

„Generell tun sich Ärzte schwer, Diagnosen zu stellen, für die sie keine Laboruntersuchungen oder Röntgenuntersuchungen haben“, sagt Professor Winfried Häuser. Der Facharzt für Innere Medizin und Psychosomatische Medizin am Klinikum Saarbrücken hat die interdisziplinäre Leitlinie zum Fibromyalgie-Syndrom koordiniert. Er vergleicht die Diagnose mit der von Erkrankungen wie Migräne. „Man befragt den Patienten über seine Beschwerden, und wenn diese bestimmte Kriterien erfüllen, ist die Diagnose auch ohne Laborbefund eindeutig.“

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*PEP ist nicht nur eine ‚Klopftechnik‘, sondern verbindet wirksame Interventionen aus den bifokal-multisensorischen Klopftechniken mit psychodynamischen, systemischen, hypnotherapeutischen, transgenerationalen und selbstbeziehungsorientierten Ansätzen.

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